Surfen in Taghazout

Marokko, ein Land mit einer gelungenen Mischung aus Kultur, Sandstrände, gigantischen Schluchten, freundliche Mitmenschen und ein Meer mit tollen Wellen. Nur wenige Flugstunden dauert es von Hamburg aus, dann heißt es Barfußwetter. Vor dem Flughafen von Agadir wartet eine Horde Taxifahrer auf die Touristen. Manche Taxis sind kreativ verspielt mit Vorhängen und Kissen dekoriert – so wird aus einem alten Mercedes noch ein gemütliches, fahrendes Wohnzimmer. Mein Ziel: Taghazout, ein Fischerdorf im Süden des Landes. Der Ort liegt etwa zehn Kilometer nördlich von Agadir und hat sich im Laufe der Zeit unter Wellenreitern herumgesprochen, denn hier gibt es ideale Surfspots für Anfänger und Profis. Unterkommen kann man in zahlreichen Zimmern, Apartments und natürlich Surfcamps. Ich habe bei Maranga mein Marokko Zuhause gefunden. In den Gassen der Stadt findet man Geschäfte mit Surfequipment, Restaurants und Cafés. Die Lebenskosten sind vergleichsweise gering: Für drei Euro bekommt man eine gute Mahlzeit, eine Kanne Minztee kostet rund 90 Cent. Die besten Monate um nach Taghazout zu reisen sind von November bis Februar. Es ist nicht zu heiß und die Wassertemperatur liegt zwischen 19 und 25 Grad.

Magisches Licht am Morgen.

Restaurant-Tipp
Das Café L’Auberge befindet sich am Hafen von Taghazout. Von hier aus kann man den Fischern zusehen, wie sie in ihren leuchtend blauen Booten den frischen Fang für die Märkte an Land bringen. Das Café hat eine Terrasse, die mit Blumen verziert ist und gemütliche Sitzgelegenheiten bietet. Hier gibt es neben einheimischen Speisen auch Pizza und belegte Baguettes. Ihr solltet unbedingt eine Tajine probieren- das Nationalgericht von Marokko. Es besteht aus Gemüse und Fleisch oder auch gerne mal Kamelfleisch. In einem Keramikgefäß werden die Speisen auf offenem Feuer gegart. Mit den marokkanischen Gewürzen sind sie eine Gaumenfreude. Ach und einen Minztee müsst ihr bestellen! Er kommt in einer Teekanne mit frischen Minzblättern und dann packt man einen gigantischen Zuckerklotz hinein. Zuerst trifft dich der Zuckerschock, aber man gewöhnt sich dran und findet den Tee einfach nur noch lecker.

Zu späterer Stunde wird das Café zum Treffpunkt. Gäste aus aller Welt philosophieren über das Wellenreiten, über das Leben oder stopfen sich einfach mit den Leckereien voll. Mit Glück zaubert manchmal ein Gast seine Gitarre heraus: ein wenig Lagerfeuerromantik am nordwestlichen Zipfel Afrikas – bis es alle am nächsten Tag mit ihren Brettern wieder aufs Wasser zieht.

Die frisch gepressten Säfte in Taghazout sind eine Wucht.

Meine liebsten Surfspots

Killer
Im Sommer ziehen hier manchmal Orcas vorbei, daher der Name (Killerwal). Mit dem Auto ist man in nur wenigen Minuten dort. Fortgeschrittene und Profis haben hier ihren Spaß. Die Wellen laufen auf Riffe auf, ein Fußschutz ist deshalb empfehlenswert.

Hash Point
Der Surfspot liegt am Hafen und ist sehr belebt. Aber vorsicht, man sollte hier nicht zu viel Wasser schlucken, das hat schon den ein oder anderen Surfer ans Bett gefesselt. Mich gut drei Tage. Man surft hier über Sand, manche Stellen haben jedoch flache Riffs.

Anchorpoint
Der Surfspot liegt ca. 1 km nördlich von Taghazout. Er soll einer der besten Surfspots in Marokko sein. Hier surft ihr über Sand und Reefs. Fortgeschrittene haben ihren Spaß. Die Welle bricht als ein sehr langer rechter Pointbreak. Achtung beim Ein- und Aussteigen, die Welle bricht über Felsen. Um den Spot herum steht ein verlassenes Dorf, früher wurden hier Sardinen gefangen und verarbeitet. Seit den 40er Jahren ist es eine Ruine. Sonnenuntergangsliebe: Jeden Abend geht der rote Feuerball aufs Neue langsam in den Fluten unter. Ein gigantisches Schauspiel.

Surfen ist nicht nur ein Sport, es ist ein Gefühl von Freiheit.

Banana Point
Der Surfspot ist etwa vier Kilometer lang und gut für Anfänger, die sich erst mal nur an Weißwasser heranwagen. Er bietet viele, kleine Spaßwellen.

Banana-Reef
Das „Banana-Reef“ ist für Anfänger sowie Fortgeschrittene geeignet. Der Spot liegt auf einer kleinen Felsplatte etwas südlich vom „Banana Point“.

Panorama
Der Surfspot ist für Fortgeschrittene wohl etwas zu ruhig mit den kleinen Wellen, für Anfänger ideal, um zu üben. Die Wellen laufen regelmäßig ein. Der Surfspot liegt am südlichen Ende von Taghazout vor dem Panorama Restaurant an Taghazouts südlicher Ortsgrenze.

Unterwegs mit dem Bus von Lando des Maranga Surfcamps- auf der Suche nach der besten Welle.
In Marokko findet ihr weite Strände und gewaltige Felslandschaften.